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Schon mal was von Circular Design gehört?
Überall wird darüber nachgedacht, wie wir unsere Art der Erdvernutzung besser, nachhaltiger organisieren könnten. Auch in der Designerzunft. ––––––––– „Circular Design“ heißt eine Initiative, die folgende Einsicht zum Ausgang ihres Kreislaufdenkens genommen hat:
80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden in der Designphase festgelegt. Design spielt also eine zentrale Rolle beim Übergang von einer linearen in eine zirkuläre Wirtschaft.
Aus: „Denkt im Kreis“ von Karel J. Golta, in PAGE 07.2021
Gefordert wird deshalb zurecht – und das keineswegs nur im Produktdesign –, einem Designverständnis zu folgen, das in Kreisläufen und regenerativen Lösungen denkt und insofern wichtiger Teil einer zu schaffenden Circular Economy wird. Insoweit könnte Design zum Kern eines alternativen Denkmodells avancieren, das kontinuierlich Anpassungen am System vornehmen kann und muss (in Form von „Loops“).
Es ist eine neue Art, Dinge innerhalb der planetaren Grenzen zu entwerfen, herzustellen und zu verwenden.
Ist das klug? Unbedingt. Überfordert es heutige Designerinnen und Designer? Wahrscheinlich. Denn ein solcherart (r)evolutionäres Designverständnis müssten all jene teilen, die beispielsweise für Unternehmensstrukturen, Wertschöpfungsprozesse und Vermarktung verantwortlich sind. Anders gesagt, Designer:innen würden fortan in der Regel nicht mehr automatisch mit Grafikdesigner:innen gleichgesetzt, sondern als holistisch denkende und handelnde Gestalter von ökonomisch-ökologischen Umwelten: Organisationsdesign, Prozessdesign, Produktdesign und Reputationsdesign. In diesem Sinne: Designthink it over!